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HEIKE WENIG "ANGEKOMMEN IN DER ZUKUNFT"

Wieder war ein Arbeitstag zu Ende gegangen. Alle Patienten waren fort. Arzthelferinnen hatte ich keine mehr, nicht so, wie damals, als ich vor über hundert Jahren meine Arztpraxis eröffnet hatte. Ich gab noch schnell mein persönliches Profil in den Praxiscomputer, in dem ich beide Hände kurz auf das Display legte. Damit war der Vorgang bereits fertig und meine Daten waren gespeichert. Der Computer analysierte meinen Gesundheits- und Kräftezustand und bestimmte so mein Abendessen, dass bereits fertig gekocht war, wenn ich zuhause in meiner Flat ankam. Ich schloss die Tür hinter mir und sagte: Licht aus, Tür verriegeln und Alarm an.

Die Fahrstuhltür war bereit geöffnet. Ich fuhr zum Ausgang hinunter, wo bereits mein selbstfahrendes Auto auf mich wartete. Ich stieg ein, drückte auf einen Knopf, wodurch meine Adresse auf dem kleinen Bildschirm erschien. Da ich nichts mehr selbst beim Autofahren zu tun hatte, schloss ich die Augen und erinnerte mich an die alten Zeiten, wo ich selbst noch alle Hände voll zu tun hatte. Ein Auto, das von selbst fuhr und kein Lenkrad besass, war in der Zeit, als ich mit der Praxis anfing, so etwas wie Science Fiction, wie man es damals nannte. So etwa 40 Jahre später wurden solche Auto immerhin entwickelt und erprobt, aber setzten sich noch viele Jahre nicht durch. Eigentlich war es gar nicht so schlecht, damals, als man noch so viel selbst gestalten durfte. Ich geriet ins Träumen. Damals war das Leben noch nicht so langweilig und durchstrukturiert wie heute.

Lange dauerte die Fahrt nicht. Der Wagen hielt direkt vor dem Fahrstuhleingang des Hauses. Die Tür öffnete sich von selbst und ich ließ mich vom Fahrstuhl in den 20. Stock bringen. Ich betrat meine Penthauswohnung und erfreute mich wie immer an dem schönen Blick über die Stadt. Als ich hundert Jahre alt geworden war, hatte man mir wegen meiner besonderen Verdienste, wie es hieß, diese Wohnung zugewiesen. Mein Mann hatte mich einige Zeit davor verlassen und auch zwei meiner Kinder waren damals bereits verschieden. Eines Morgens hatte ich auf meinem Computer eine wichtige Nachricht erhalten. Da hatte es geheißen, dass ich mein Haus verlassen müsse und in dies Penthaus umziehen würde. Das Grundstück würde für weitere Hochhausbauten benötigt. Um den Umzug würden sie sich kümmern. In einer Woche sei es soweit.

Solche besonders wichtige Mails kamen immer mal wieder. Wer der Absender war, wusste keiner mehr genau. Da oben war die Regierung, eine Einheitsregierung, die nicht mehr gewählt wurde. Sie war einfach da. Als Präsidentin hatten wir inzwischen Frau Merkel 5. Alles war durchorganisiert und geregelt. Es war mir damals schon klar, dass weitere Hochhäuser gebaut werden mussten, nachdem durch die zu meiner Jugend immer wieder geleugnete Klimaerwärmung ganz Holland überflutet und nicht mehr bewohnbar. Die Menschen hatten sich fast alle noch zu uns retten können. Es war aber recht eng bei uns gewesen.

Inzwischen hatte ich den Eindruck, dass es denen da oben gelungen war, dies Problem zu lösen. Es waren strenge Vorschriften für die Industrie erlassen worden und deren Einhaltung wurde durchgesetzt. Dafür gab es entsprechende Computer, die unnachgiebig kontrollierten und Überschreitungen sofort ahnden.

Ich holte mir mein Essen, da der Ofen mir ein akustisches Signal gegeben hatte, dass der Kochvorgang fertig war. Ich gab meinem Voicegerät mehrere Befehle. Das Licht wurde abgedämpft, die Terrassentür geöffnet, eine Kerze flackerte auf meinem Tisch. Es war natürlich keine richtige Kerze. Offenes Feuer war verboten. Ich setzte mich mit meinem Essen nach draußen. Gern hätte ich ein Glas Wein getrunken. Diese Order war aber nicht ausgeführt worden und auf meinem Computer eine Nachricht über meine Gesundheitsdaten erschienen. Meine Ernergiewerte seien nicht hundertprozentig in Ordnung gewesen, weshalb ich viel Mineralwasser trinken solle, nachdem ich es mit dem bereitgestellten Energiedrink gemischt hätte.

Diese Bevormundung störte mich gewaltig. Mein Essen schmeckte mir auch nicht besonders, aber es war sehr gesund und würde insbesondere meinen Eisenspeicher auffüllen. In der Wohnung waren überall Überwachungskameras angebracht, weswegen ich gern hier draußen saß. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie sogar meine Gedanken kontrollieren könnten. Man hatte mir auf meine email Anfrage, ob diese Kameras wirklich notwendig seien, geantwortet, diese seien nur dafür da, dass man mir sofort Hilfe schicken könnte, hätte ich einen Schwächeanfall oder sei aus einem anderen Grund gefallen. Ich sei schließlich ein wichtiger Bestandteil des Systems, da ich mit einem über viele Jahrzehnte erworbenen medizinischem Wissen vielen tausend Menschen würde helfen.

Wenn ich darüber nachdachte, kam es mir eigentlich wie Hohn vor. Das Gesundheitssystem war so gut durchstrukturiert, dass sie eigentlich auf Ärzte verzichten könnten. Es gab auch nicht mehr viele von dieser Kategorie Mensch. Jeder Bürger dieses Staates war verpflichtet, mindestens einen Computer zu besitzen. Der erste wurde ihm vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieser Computer war so konstruiert, dass er nach Berühren des Displays eine genaue Gesundheitsanalyse erstellen konnte mit Laborergebnissen, RR und EKG Auswertungen. Bei Abweichungen von der Norm erstellte der Computer mehrere Verdachtsdiagnosen, bestellte einen Termin beim Arzt und übermittelte diesem bereits alle erhobenen Daten. Der Bürger musste diesen Arzttermin wahrnehmen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, da ein Auto an seinem Arbeitsplatz zur entsprechenden Zeit vorfuhr und ihn zum Arzt brachte.

Wenn ich so überlegte, war mein täglicher Arbeitsablauf sehr reduziert worden. Die Zeit für den Patienten, die ich für ihn zur Verfügung hatte, war sehr gering. Ich musste mir voran bereits die Computeranalyse anschauen. Trotzdem gönnte ich mir eine körperliche Untersuchung des Patienten, auch wenn das in Windeseile passieren musste. Eigentlich war meine Aufgabe, eine der Verdachtsdiagnosen zu bestätigen. Das ging alles automatisiert weiter. Der Computer schickte mir einen Therapieplan, den ich dann bestätigen musste. Wenn der Patient abends zuhause ankam, lagen die ausgewählten Medikamente bereits in seiner Küche, bereits in den Wochendispenser eingeordnet. So hatte er keine Ahnung, was er eigentlich schluckte. Seine Mahlzeiten wurden auch überprüft und geregelt. So bekam ein Diabetiker nur noch Lebensmittel, die zu seiner Diabetikerdiät passten. So gelang es ihm zum Beispiel nicht, eine Tafel Schokolade zu ordern, wie mir ein empörter Patient neulich noch berichtet hatte. Einkaufen mussten die Menschen sowieso nicht mehr. Die junge Generation kannte keine Läden mehr. Dem Voicegerät wurde gesagt, was man benötigte und das Passende wurde ins Haus geliefert, vorausgesetzt, es passte zu seiner Gesundheit. Das Gleiche geschah so, wenn man Möbel oder Anziehsachen brauchte. Die Jugend wusste gar nicht, was ihr auf diese Weise entging, so schöne Stadtbummel, wo man sich von Laden zu Laden treiben ließ und vieles anprobierte. Oft kaufte man nichts. Es hatte einfach nur Spaß gemacht.

Tja, das mit dem Spaß, das gefiel denen da oben, die unsere Computer programmiert hatten, nicht sehr. Das war nicht eingeplant. Und das Wort Humor kannten sie auch nicht. Bei meiner Arbeit kam es schon mal vor, dass ich anderer Meinung war als der Computer, was dieser nicht wahrhaben wollte. Er führte auch meine eigens für einen speziellen Patienten ausgewählte Medikation nicht aus. Dies konnte ich feststellen, da ich immer über die weiteren Gesundheitsdaten aller von mir gesehenen Patienten informiert wurde. Einmal, ich musste schmunzeln bei dem Gedanken, hatte ich eine Phantasiediagnose eingegeben. Da kam sofort die Antwort. Keine Übereinstimmung mit der Analyse. Als ich an jenem Tag zuhause ankam, waren einige Demenzteste auf meinem Computer mit der dringenden Ermahnung, diese noch am gleichen Abend auszufüllen. Ich tat, wie mir befohlen. Einige sofortige Antwort erreichte mich: Kein Hinweis auf eine Bestätigung der Verdachtsdiagnose Demenz.

Ich seufzte. Wie gern hätte ich jetzt ein Glas Wein getrunken, um die Bedrückung, die sich in meiner Brust verbreitete, einzudämmen. Ich war einsam, sehr einsam. Früher hatte ich mit meinem Mann und meiner Freundin oft Karten gespielt. Das waren gemütliche Abende gewesen. Es fielen mir auch wieder die gemeinsamen Reisen mit meinem Mann ein. Wir hatten viele Kreuzfahrten gemacht oder waren mit dem Wohnmobil durch Deutschland gefahren. Heute gab es keine Reisen mehr. Natürlich gab es noch elektronische Reisebüros im Internet. Wenn man dort seine Reisewünsche eingab, erschienen nach einiger Zeit Filme über das Reiseziel, Eigentlich waren es Computeranimationen. Zum Beispiel gab man eine Kreuzfahrt im Mittelmeer an und in dem Film bewegte man sich dann auf dem Schiff hin und her und nahm auch an virtuellen Landausflügen teil. Das sei wesentlich ungefährliche und gesundheitsschonender als die früher übliche Reisemethoden, wie im Vorspann erläutert wurde. Auf diese Weise gab es in den nachfolgenden Generationen kaum noch ein Mensch, der die Grenzen seiner Stadt überschritten hatte. Wie es an den Landesgrenzen aussah, wusste auch keiner mehr. Es ging das Gerücht, das um unser Land sich einige riesige Mauer befand, damit keine Fremden mehr eindringen könnten. Aber das wusste keiner mit Bestimmtheit zu sagen. Alles war geregelt und fremdbestimmt. Wie wir in den wichtigen Emails, die immer weder am Anfang eines jeden Monats eintrafen, erfuhren, sei das alles nötig, um unser Leben zu schützen und die negativen Folgen einer Überbevölkerung zu mindern.

Ich hatte auch noch einen schlimmen Verdacht, den ich mir aber nur erlaubte, ihn zu denken, wenn ich mich im Freien befand. Manchmal hatte ich einen wirklich schwerkranken Menschen unter meinen Patienten, um den ich mir Sorgen machte. Da hatte ich den Eindruck, dass mit der Therapie etwas nicht stimmte. Oft sagten diese Menschen, dass sie kaum noch etwas zum Essen bekamen. Dann, seht bald, bekam ich Bescheid, dass man diesen Patienten in ein Sanatorium geschickt habe, wo bereits kurz danach die lapidare Nachricht über seinen Tod auf meinem Computer erschien. Das ging meiner Meinung nicht mit rechten Dingen zu. Wäre es möglich, das man diese Menschen, weil der Gedanke an eine Heilung aussichtslos war, sozusagen eliminierte, weil sie der Gemeinschaft nicht mehr nützen konnten. Ja, es wäre möglich.

Was aber war mit mir? Wieso war ich immer noch am Leben? Meine Arbeit war eigentlich überflüssig. Ein schrecklicher Gedanke kam mir. War ich sozusagen ein Versuchsobjekt, wo man testete, wie lange ein Mensch wirklich leben kann, wenn er sich gesundheitsbewusst verhält. Hatte ich mit meiner Gesundheit einfach so viel Glück gehabt, dass ich in dies Raster gefallen war? Was bedeutete mir eigentlich mein Leben noch? Gefiel es mir? Nein, so nicht, wo meine Freiheit so eingeschränkt war und ich keine Entscheidungsfreiheit mehr hatte. Doch, eigentlich könnte ich denen ein Schnippchen schlagen, in dem ich fortan nicht mehr das aß und das tat, was man mir vorschrieb. Ich wollte tun und lassen, was ich wollte, ja, so den Aufstand proben. Wenn meine Theorie der Elimination stimmte, wäre dann sehr schnell ein Ende meines Lebens. Und viel älter wollte ich sowie so nicht werden.

www.heikewenig.de

 

An interesting story about future life


ANDREA RIEMER - BOTSCHAFTEN VOM LEBEN

Botschaften vom Leben

Marie, das Leben, die Liebe und der Tod

Von Andrea Riemer

Kurzbeschreibung

Mit ihrer Protagonistin Marie lässt die erfahrene Buchautorin Andrea Riemer den Leser an der Bewältigung unterschiedlicher Lebensthemen teilhaben – als Anregung für das eigene Leben. Erfahrenes, Beobachtetes, Biografisches, Erwünschtes, Ernsthaftes und Humorvolles werden in einer tief-gründigen und gleichzeitig pointierten Weise verwoben und münden schließlich in die „Botschaften vom Leben“.

Marie durchlebt Licht und Schatten, taucht in Höhen und Tiefen ein, überwindet eine schwere Krankheit, startet einen vollkommenen Neuanfang und begegnet schließlich dem Wunder der Liebe. Sie erfährt fast alle Facetten des menschlichen Daseins und kommt in der Folge zu einer entscheidenden Erkenntnis: „Das Leben ist immer auf der Seite des Menschen.“

Lassen Sie sich von Maries bewegender Geschichte berühren und erkennen Sie, dass das Leben auch für Sie ein versöhnliches Happy End bereithält.  

Autorin

Andrea Riemer hat sich nach einer einzigartigen Karriere als Wissenschaftlerin und Beraterin für Sicherheitspolitik als Buchautorin erfolgreich etabliert. Daneben schreibt sie regelmäßig Essays für die Huffington Post und macht ihre eigene Radiosendung bei Radio Planet Berlin. Zusätzlich ist sie mit ihren musikalisch unterlegten Textprogrammen auf künstlerischen Festivals präsent, hält Buchlesungen und bietet auch Vorträge und Diskussionen für Unternehmen und Institutionen an.

Inhalt

Widersprüche, Krankheit, Schmerz, Tod, Neuanfang, Vorangehen, Alleinsein, Wahrhaftigkeit, Liebe, Freiheit, die Kunst des Lebens

Daten

Umfang: 172 Seiten, Softcover, 230g

Print: € 9.99 (D), € 10.99 (A), CHF 19.99 (CH)

E-Book: € 6.99 (D), € 7.99 (A), CHF 15.00 (CH)

Maße: 12.8 x 19.0 x 1.6 cm

Zolltarif# 49019900, DE

ISBN: 978-3-9818928-6-4 (Print)

 

978-3-9818928-7-1 (E-Book)

Infos zur Autorin https://www.andrea-riemer.de/

 

This is a book about the girl Marie who makes all sort of experien ces in her life from love to illnes, lonelyness to joy . And the author gives with this figure and all the experiences her message of life. 

The author was scietist and security adviser before she began her carrer as author.


DER KLEINE PRINZ UND DIE ZAUBERFLÖTE

Musikspiel zur Bewahrung der Schöpfung nach dem ,march for science 2017’, Entwurf März 2018 Music(al) 

Musikgestütztes Schauspiel/Musical zum ,Come back’ des kleinen Prinzen im 21. Jh. zu Ehren von Saint-Exupéry, Mozart und allen, die uns und unseren Kindern helfen, das Leben auf Erden als Einheit wahrzunehmen und in seiner Vielfalt durch Völkerverständigung und Frieden enkeltauglich zu gestalten. 

Dieses Spiel entstand aus der Sicht von Kindern im Zusammenwirken mit ihnen als enkeltauglicher Beitrag zu Ehren von Saint Exupéry, Mozart, Erasmus, Pestalozzi, der Humboldt, Goethe, Kant, Schiller, Maria Montessori, Albert Einstein, Max Planck, Werner Heisenberg, Werner Arber, Gerd Binnig, Richard Ernst, Robert Huber, Wolfgang Ketterle, Herbert Walther & Co. frei nach Saint-Exupérys ,Le Petit Prince’ und zur Zauberflöte am 8. Schöpfungstag (Anthropozän). Anthropozän wird frei nach Paul Crutzen das seit 1800 zunehmend von Menschen geprägte Erdzeitalter genannt. Vom Nobelpreisträger Crutzen & Co. wurde auch das Buch ,Das Raumschiff Erde hat keinen Notausgang’ verfasst. Vom 8. Tag wird frei nach dem Physiker Hubert Reeves gesprochen. Er sieht Mozart in ,Schmetterlinge und Galaxien’ im Zentrum des 8. Tages. 

 

Girl (G): ,Mozart als Kind, das ist eine schöne Verheißung für das Leben’. Saint-Exupéry Nach Saint-Exupéry ähneln Kinder mit Mozartgesichtern kleinen Prinzen. (In ,Terre des hommes’, einem Schlüsselwerk, widmet Saint-Exupéry letzte Worte dem ermordeten Mozart im Menschen.)

Ab S. 8 wird der kleine Prinz über den Sprecher und die Kinder mit einer von ihnen erspielten enkeltauglichen Version der Zauberflöte vertraut, lernt Einsichten der Weltentöchter und der Hirnforschung, incl. der von Daniel Levitin , kennen, gewinnt auch neue Erkenntnisse der Physiologie und Kommunikation der Pflanzen und bringt seiner Rose und dem Affenbrotbaum ein Saatkorn des Glücksbaums mit.

Boy (B): ,Saint Ex’ war’ Flieger und Dichter. Er hatte die Erde, die Sterne, Pflanzen, Tiere und Erdenkinder, unter ihnen Mozart, besonders gerne. Mozart und ,Saint Exupéry’ zu Ehren begleiten wir sie, um sie mit Poesie und Musik der Sphären zu ehren, unter anderem mit Auszügen aus Mozarts Jupitersinfonie und mit neuen Kompositionen. 

Flieger: Die Hoffnung aufs Überleben hatte ich fast aufgegeben, als der Motor meines Flugzeugs versagte und ich in der Wüste notlanden musste, denn ich wusste in dieser bedrohlichen Lage, das Wasser reicht nur wenige Tage. Erschöpft fand ich ein wenig Schlaf, als ein Männlein erschien und mich bat:

Kleiner Prinz: „Bitte, mal mir ein Schaf.“

Flieger: Ich male und denke, wir brauchen Rituale, doch der kleine Wicht mit dem Mozartgesicht ist nicht zufrieden mit dem, was ich male. Von meiner Gabe, durch Bilder etwas zum Ausdruck zu bringen und zu gestalten, hat sich seit meiner Kindheit nicht viel erhalten, es fehlt mir an Übung und an Mut, denn als ich als Kind einen Elefanten in einer Boa malte, meinten die Erwachsenen, es wäre ein alter Hut.

Kleiner Prinz: „Bitte, mal mir ein Schaf.“

Flieger: Als ich schließlich eine Kiste male, scheint das Männlein jedoch entzückt und beglückt. Ihm war sofort klar, dass sein erwünschtes Schäfchen in der Kiste war, denn das Wesentliche ist unsichtbar (und man sieht nur mit dem Herzen gut).

G: Der kleine Prinz bewohnt einen Stern, fegt dort Vulkane und pflegt seine Rose, die er täglich gießt, doch ihn verdrießt ein Affenbrotbaum, der seinen Stern zu spalten droht. Er sieht mit dem Herzen fern, den leuchtenden Stern, das Raumschiff Erde, ,La terre des hommes’, den Heimatplaneten des Menschen. Sitzen dort nicht alle in einem Boot? fragt der kleine Wicht und fliegt mit zunehmendem Licht dorthin und hilft Kindern nach ihrem Bericht bedrohtes Leben auf Erden zu retten und erfährt dann, wie er den Affenbrotbaum im Zaum halten kann.

Rose: Ach, ich bin kaum erwacht,- noch ganz zerzaust…, bin zugleich mit der Sonne geboren.

B: Der kleine Prinz verlässt seinen Planeten und wird den eines Königs und andere betreten.

König: Ein Untertan. (Der kleine Prinz ist nach seiner Reise durchs Weltall müde und gähnt.)

König: Es verstößt gegen die Etikette, in Gegenwart eines Königs zu gähnen.

Kleiner Prinz: Ich muss gähnen, weil ich nach meiner Reise durch das Weltall müde bin.

König, der in allen Menschen Untertanen sieht: Dann befehl ich dir zu gähnen.

Kleiner Prinz: Darf ich mich setzen und etwas fragen?

(Fortsetzung des sehr interessanten Stückes  in KURVE 3/ 2017) 

 

Impressum: Copyright 2018, Konrad Frischeisen, Der kleine Prinz und die Zauberflöte, Musikspiel (Forschungs- und Bildungsprojekt) zur Bewahrung der Schöpfung. Der Text zum kleinen Prinzen wurde frei nach Saint-Exupérys ,Le Petit Prince’ gestaltet, das Copyright der ins Deutsche übersetzten Zitate Saint- Exupérys liegt beim Karl Rauch Verlag Düsseldorf. Die Verwendung von Bildern Saint-Exupérys wird von zuständigen Stellen erbeten. frischeisen@ehims.de alle Rechte und Irrtum vorbehalten. New Frontiers in Science Bildungsgesellschaft mbH, gemeinnützig (vormals gemeinnützige EH Euro-House Gesellschaft für europäische Bildungsarbeit) ISBN: 978-3-944465-18-0

 

Music(al) game to preserve the creation after the ,march for science 2017’, draft march 2018. The Little Prince, musical (game) for his ,come back’ in honor of Saint-Exupéry, Mozart and all those, who help us and our children to conceive life on our earth as unity to preserve its beauty and diversity sustainably by supporting international understanding, friendship and peace. 


Erika p. dellert-vambe "totgefickt"

Als Leser schwankt man zwischen Ekel, mitreißender Spannung und tiefgründigem Mitleid. Wie weit wird er es noch treiben? Wieviel kann ein Körper real aushalten? Was eine Seele einstecken? Diese Fragen werden vielleicht im siebten Band beantwortet. Ob ich mich darauf freuen darf oder mich meiner doch vorhandenen Gier nach noch mehr menschlichem Leid schämen sollte, darüber kann ich nachdenken, wenn ich es gelesen haben werde.
Autor: Erika-P. Dellert-Vambe
Paperback, 334 Seiten, Bilder farbig

 

Der sechste Band der Reihe von Erika Dellert-Vambe ist, wie der Titel vermuten lässt, nichts für schwache Nerven. Heinrich, der schwule Tänzer unterliegt einem ständigen Hin und Her von Grenzgefühlen und Aktionen, teilweise ohne jegliche Impulskontrolle. Selbstbildverklärung – er ist ein Getriebener. Eine extreme Zumutung für sich und die Menschen, mit denen er zu tun hat. Er begeistert und verstört gleichermaßen. Die Autorin beschreibt einen hoch pathologischen Menschen, so mein erster Gedanke. Doch ist dem so? Der Kopf ist bekanntlich rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Darum habe ich mich sehr gefreut, mich mit Lilith Dandelion über dieses Buch austauschen zu können. Ein anderer Blickwinkel und so könnte man Heinrich auch als heldenhaft erleben. Mit immer neuem Mut und neuen Grenzerfahrungen versucht er seine desolate Kindheit zu überwinden. Egal wie inhuman mit ihm verfahren wird, er wird kein Täter, sondern bleibt immer sein eigenes Opfer. Er entscheidet sich für diese Form der extremen Behandlung sowohl durch sich selbst als auch durch die Spiele, auf die er sich mit anderen einlässt. Seine Todessehnsucht wird immer wieder genährt und doch nicht erreicht. Dianara

http://www.schlagzeilen.com/de/shop/113/113-571.htm

 

As a reader, you waver between disgust, rousing excitement and profound compassion. How far will he go? How much can a body really endure? How much can a soul survive? These questions may be answered in the seventh volume. Whether I am allowed to look forward to it, or should be ashamed of my existing be ashamed of my existing greed for even more human suffering, I will make up my mind once I have read it.

Author : Erika-P. Dellert-Vambe

Paperback, 334 pages, pictures in color

The sixth volume of the series by Erika Dellert-Vambe is, as the title suggests, not for the faint of heart. Heinrich, a gay dancer, is subject to a constant back and forth of borderline feelings and actions, sometimes without any impulse control. Self-image transfiguration is the motto - he is driven. An extreme imposition for himself and the people he is around. He delights and disturbs in equal measures.

My first thought: The author describes a highly pathological man. But is that the truth?

 

As the saying goes: "The head is known to be round, so that thoughts can change direction." That's why I was so happy to why I was so happy to talk to Lilith Dandelion about this book. From a different point of view, one could experience Heinrich as heroic. With ever new courage and new borderline experiences, he tries to overcome his desolate childhood. No matter how inhumane he is dealt with, he remains his own victim. He chooses this form of extreme treatment, both by his own hand and through the games he engages in with others. His yearning for death is nurtured time and again but never fulfilled.

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